Die 3 besten Gegenden
in Hanoi

Sagen wir es mal so: Vietnams Hauptstadt Hanoi ist nicht der ideale Ort für Reise-Anfänger, Asien-Erstbesucher oder den durchschnittlichen europäischen Stadtneurotiker. Die Stadt kann schon eine ziemliche Herausforderung sein, weil sie so absolut anders ist. Aber wenn du die richtige Gegend, den richtigen Bezirk für dich findest, ist es nur eine Frage der Zeit, bis du wiederkommst.

Hier sind die 3 besten Gegenden für Besucher in Hanoi:

  • Beste Gegend N° 1 Hanois Old Quarter

    Intensiv, chaotisch
    & farbenfroh

    Hanois Old Quarter
  • Beste Gegend N° 2 Hanois French Quarter

    Großzügig, elegant
    & kolonial

    Hanois French Quarter
  • Beste Gegend N° 3 Hanois West Lake

    Ruhig, zen
    & international

    Hanois West Lake
  • OH NO! Eher nicht

    Meide
    diese Gegenden

    Eher nicht

Die 3 besten Gegenden in Hanoi.

  • 1 Hanois Old Quarter
  • 2 Hanois French Quarter
  • 3 Hanois West Lake
  • Eher nicht

Das Old Quarter – Intensiv, chaotisch und farbenfroh


Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass du dich hier nicht sofort wohl fühlen wirst.

Es ist laut.
Es ist anstrengend.
Es ist voll von Gerüchen, die du noch nie gerochen hast und voll von Menschen, die du noch nie getroffen hast. Und trotzdem stehst du irgendwie direkt in ihrem Leben, oder zumindest direkt davor. Direkt auf der Straße.  

Ein Typ schnallt zwei Esstische auf sein Moped während neben ihm eine Frau ein Feuer am Leben erhält. Ihre Mutter bindet Blumengestecke, immer mit einem Auge auf den kleinen Jungen, der dir zuwinkt, während er sich im Pyjama die Zähne putzt. Direkt vor dir.

Das Viertel Old Town (Altstadt) ist ein Crashkurs in vietnamesischem Stadtleben. Wenn du damit umgehen kannst, ist es wahrscheinlich die beste Gegend für deinen Besuch in Hanoi!

Du bekommst:

  • einen Crashkurs in vietnamesischem Stadtleben
  • gratis Geräuche, Farben und Gerüche
  • Street Food an jeder Ecke
  • irgendwann blaue Flecken von Moped-Begegnungen

In keinem anderen Bezirk, in keiner Nachbarschaft von Hanoi wirst du so schnell mit so vielen Facetten des Lebens in der Hauptstadt Vietnams in Berührung kommen wie in Old Town.

Das historische Zentrum der Stadt hat die Jahrhunderte erstaunlich gut überstanden. Daher konzentriert sich das Leben hier auf jedes bisschen freien Raum, der zwischen den alten Mauern frei blieb. Wenn du dachtest, der Moped-Verkehr in den breiten Straßen des French Quarter wäre verrückt, stell dir vor das alles passiert direkt rund um dich herum in engen Gassen ohne Gehweg. Es ist Chaos. Ein Chaos allerdings, das süchtig machen kann.

Na klar, es gibt ein paar Bars in Old Town, die nur für westliche Touristen da sind. Und ein paar der Straßenhändlerinnen verkaufen vielleicht nicht ausschließlich 100% authentisches Zeug. Böse Zungen könnten meinen, sie würden ihr traditionelles Gewand nicht nur tragen, um die vietnamesische Kultur zu würdigen. Aber verglichen mit anderen Städten der Welt ist selbst die Altstadt von Hanoi relativ unberührt vom Tourismus. Es ist erstaunlich, wieviel von dem was du in dieser Gegend siehst, riechst und erlebst nicht wegen dir als Besucher in der Stadt passiert. Geh zum Beispiel nach Sonnenuntergang auf einen Lebensmittel-Markt in Old Town und du wirst verstehen, was ich meine.

Old Quarter ist ein bisschen Chaos.

... ein Chaos, das süchtig machen kann.

Praktischer Tipp für Hanois Old Quarter

Die netten Damen mit ihren kegelförmigen Hüten, die einen Bambus-Stab auf der Schulter balancieren um damit zwei Körbe voller Früchte zu transportieren? Ja, das schaut schon super aus, und klar, wirkt auch nett und charmant, wenn sie dich fragen, ob du das Ding auch mal Balancieren magst. Und warum auch nicht ein Foto davon machen?

Weil es ein Scam ist und du am Ende wahrscheinlich 150.000 VND für ein paar Stückchen Ananas zahlen wirst, weil du ein schlechtes Gewissen hast. Im ungünstigsten Fall deutet sie dann auch noch auf die drei 500.000er-Scheine in deiner Hand bevor du bemerkst, dass das nicht die 50.000er sind.

(Ich habe nur darüber gehört, das ist mir natürlich absolut nie passiert.)

Das French Quarter – großzügig, elegant & kolonial


Die Franzosen haben waren nicht zimperlich, wenn es ums Regieren ihrer Kolonie Indochina ging. Das so genannte French Quarter (Französisches Viertel) von Hanoi ist dafür bis heute der beste Beweis, mit seinen breiten Boulevards, seinen Cafés und Villen, die wie ein Mix aus Paris, Walt Disney's Dschungelbuch und New Orleans.

Große Teile der Gegend südlich des Old Quarters wurden vor etwas mehr als 100 Jahren abgerissen und dem Geschmack der Franzosen nach wieder aufgebaut. Man benötigte reichlich Platz für Verwaltungsgebäude, ebenso wie einen emotionalen Anker in die europäische Heimat.

Du bekommst:

  • weite Boulevards & Straßen
  • noch mehr Mopeds, wegen der weiten Boulevards & Straßen!
  • französischen Kolionalstil & Einkaufsmöglichkeiten
  • eine schräge Kombi von Eleganz und kommunistischem Flair

Während sich die 36 super-engen Gassen und überfüllten Marktstraßen des Old Quarters maximal vietnamesisch anfühlen, ist das French Quarter eher eine etwas schräge aber faszinierende Mischung. Es geht ohne Zweifel eine große Eleganz und Kultiviertheit aus von der Architektur im Viertel, von den breiten Boulevards und den Menschen, die vor französisch anmutenden Läden Kaffee und Süßigkeiten genießen. Diese Leute sind oft besonders gut angezogen und arbeiten vermutlich in einer Botschaft.

Der Kontrast zu den Jungs, die vor den Botschaften Wache stehen, könnte nicht größer sein: finster dreinschauende Soldaten, in schmucklosen grünen Uniformen mit großen Tellerkappen, die aus Langeweile den Schlagstock schwingen. 

Im French Quarter trifft vietnamesische Bürokratie auf französischen Lifestyle, die schwindende Schönheit kolionaler Architektur und auf Einkaufsmöglichkeiten nach westlichem Vorbild. Aber eines lässt dich immer wissen, wo du dich tatsächlich befindest: die Armada von Mopeds auf den Straßen. Es ist immer noch Vientnam, Herrgott!

Ein faszinierender und gleichzeitig schräger Mix von Kulturen.

Im French Quarter treffen Bürokratie, französischer Lifestyle und die schwindende Schönheit kolionaler Architektur aufeinander.

Praktischer Tipp für Hanois French Quarter

Obwohl es erst so wirkt, als müssten die weniger dichten Straßen des French Quarter einfacher zu überqueren sein als die überfüllten Gassen des Old Quarter: eher das Gegenteil ist der Fall! Breitere Straßen bedeutet letztlich mehr mögliche Spuren für Mopeds. Bleib ruhig, geh bestimmt und immer mit einem klare erkennbaren Ziel und schieb keine Panik. Das ist das Wichtigste.

West Lake – Ruhig, zen & international


In fast jeder größeren Stadt ist offenes Wasser ein Ort besonderer Geschäftigkeit. Sei es die Seine in Paris, die Themse in London, der Strand von Barcelona oder die Häfen von Hong Kong. In Hanoi allerdings scheint es, als wäre die Gegend rund um den großen West Lake das genaue Gegenteil, nämlich ein Ruhepol in einer sonst sehr, sehr dichten und geschäftigen Stadt.

Das West-Lake-Viertel, ein Streifen Land entlang des Tay-Ho-Sees, kann zwei Dinge besser als jedes andere Viertel in Hanoi: Licht und Gedanken reflektieren lassen. Am besten probierst du beides gleichzeitig und denkst ein bisschen über dein Leben zuhause nach, während die Sonne über dem See untergeht. Magische Zen-Momente garantiert.

Du bekommst:

  • die Change auf Sonnenuntergänge
  • einen Blick über Hanoi
  • ein bisschen Raum
  • ein bisschen Ruhe
  • eine Idee davon, wieviel Smog es in Hanoi gibt

Die Einheimischen von Hanoi wissen das. Daher bringen sie ihre Vogelkäfige, hängen sie in die Bäume am Wasser, spielen Brettspiele und fischen hier. Expats wissens auch, daher mieten sie in diesem Bezirk überteuerte Apartments von Einheimischen, die damit die Ausbildung ihrer Kinder im Ausland finanzieren. So schließt sich der Kreis: Menschen ziehen hier her, damit andere Menschen wo anders hinziehen können.

Du allerdings solltest in der Gegend "West Lake" bleiben, wenn du ein bisschen Ruhe und Platz in Hanoi suchst - zwei ansonsten eher rare Güter in der vietnamesischen Hauptstadt. Für westliche Besucher ist es vielleicht auch das Viertel, an das man sich am einfachsten und schnellsten gewöhnen kann. Wenn du dich also noch nicht bereit für den Wahnsinn von Old und French Quarter fühlst: wohn' einfach in West Lake!

Licht und Gedanken reflektieren.

Keine andere Gegend von Hanoi kann das besser als West Lake.

Praktischer Tipp für Hanois West Lake

Versuch so schnell du kannst auf eine die Rooftop-Terrasse eines der Hochhäuser in West Lake zu kommen. Idealerweise kurz vor Sonnenuntergang. Das ist nicht nur wunderschön, es verschafft dir auch einen Überblick über die Stadt, was jeden Städtetrip besser macht!

Die Summit Lounge des Pan Pacific Hotels ist eine der Möglichkeiten. Allerdings nicht ganz billig, also wenn Geld ein Thema ist, bestelle einen Drink und trink langsam, bis nach Sonnenuntergang ;-)

  • Du wirst dir in Hanoi oft denken, dass du gerade der einzige Nicht-Einheimische weit und breit bist. Was in anderen Städten der Welt ein eher beängstigender Gedanke ist, fühlt sich für mich in Hanoi nie so an. Die Locals sind entweder sehr freundlich oder ignorieren dich schlicht, selbst in Gegenden wo du wirklich auffällst.

  • Um allerdings nicht die Hälfte deiner Zeit damit zu verbringen, von A nach B zu kommen, solltest du versuchen, die Wegstrecken so kurz wie möglich zu halten und in einer der zentraleren Favourhoods bleiben. Gegenden im Randbereich von Hanoi sind weder besonders interessant für Besucher noch praktikabel.

Hanoi: Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie ist Hanoi aufgebaut?

Die Stadt Hanoi ist in vier Haupt-Gegenden aufgeteilt: Hoan Kiem, Ba Dinh, Hai Ba Trung und Dong Da.

  • Der Hoan Kiem Bezirk bildet das Herz von Hanoi, ist sehr lebenig und interessant für Besucher und Touristen.
  • Der Ba Dinh Bezirk liegt nordwestlich und ist vollgepackt mit Museen und Kultureinrichtungen.
  • Der Bezirk Hai Ba Trung liegt im Süden und beherbergt den Thong Nhat Park.
  • Der Dong Da Bezirk ist historisch relevant, weil dort die Chinesen besiegt wurden - ein Ereignis, das bis heute als Tet gefeiert wird.

Da Hanoi stark von der französischen Kolionalherrschaft beeinflusst ist, finden sich manche Gegenden in der Stadt, die an Stadtplanung französischer Urheberschaft erinnern.

Wie komme ich vom Flughafen in die Stadt?

Hanoi erreichst du über den internationalen Flughafen Noi Bai (HAN). Dieser ist ca. 30 km außerhalb der Stadt gelegen.

  • Der schnellste Weg ins Stadtzentrum ist das Taxi. Das dauert ca. 45 bis 60 Minuten, abhängig vom Verkehr. Rechne ca. mit 300.000 VND (~12€/$). Ein bisschen Verhandlungsgeschick schadet nicht und auch das Teilen von Taxis ist relativ normal hier. Du solltest allerdings eine der angeseheneren Taxi-Unternehmen wählen: z.B. Dai Nam, Viet Thanh, Mai Linh.
  • Es gibt auch Möglichkeiten, wenn du lieber Bus fährst. Diese brauchen etwa 1,5 Stunden bis in die Innenstadt, kosten mit ca. 5.000 VND (~0.2€/$) allerdings deutlich weniger als das Taxi. Die Bus-Linien 7 und 17 fahren in 15 bis 20 Minuten-Intervallen zwischen 5 und 22 Uhr. Sei aber gewarnt, in einem Südostasiatischen Land ohne Orts- und Sprachkenntnisse Bus fahren ist nicht für jeden etwas.
  • Der Express-Bus 86 ist zwar nicht wirklich schneller, dafür kostet er 30.000 VND (~1.2€/$), ist klimatisiert und hat W-LAN. Für viele mit limitiertem Budget die beste Option.
  • Private Shuttle-Busse kannst du um ca. 40.000 VND (~1.4€/$) (mit)nutzen.

Was sind typische Anfängerfehler in Hanoi?

  • Du versuchst, die Straße zu überqueren, wie du es zuhause machen würdest. Großer Fehler. Hier findest du heraus, wie man's macht.
  • Du hast kein Bargeld bei dir, wenn das Taxi angekommen ist (oder nur die ganz großen Scheine weil du gerade erst Geld abgehoben hast).
  • Du lässt dich von einer der netten traditionell angezogenen Damen auf der Straße überreden, ein Foto zu machen wie du ihre Schulterkörbe trägst - und nun musst du irgendeine Frucht zum zehnfachen Preis als sonst kaufen.
  • Du denkst dass du etwas falsch gemacht hast, weil dich ein Moped oder Auto anhupt. Dabei bedeutet das in Hanoi nur "Achtung, ich bin auch da".
  • Du probierst dieses vietnamesische Streetfood, von dem alle immer reden, doch noch aus, zum ersten Mal am letzten Tag deines Aufenthalts. Es gibt zwar ganz gute Methoden, wie man Streetfood bestmöglich übersteht, aber mal schnell das Risiko eingehen bevor man für 8 bis 12 Stunden in ein Flugzeug steigt gehört sicher nicht dazu.

Wie steht es ums Trinkgeld?

Wem Trinkgeld geben? Trinkgeld wird in Vietnam nicht wirklich erwartet, ist aber in guten Restaurants, Bars und Hotels üblich und wird auch geschätzt. Spa-Angestellte und Tourguides wiederum rechnen damit, während es nicht üblich ist, Trinkgelder an Straßenverkäufer oder Taxifahrer zu geben.

Wieviel? 5% bis 10% für Kellner; runde auf die nächsten Zehntausend auf, wenn du einem Taxifahrer Trinkgeld geben willst; 20% bis 30% für Spa-Angestellte und Barkeeper, weil diese oft sehr wenig verdienen und auf Trinkgelder angewiesen sind; der Gegenwert von 1-2 $/€ für Zimmermädchen oder Hotelangestellte, die dein Gepäck tragen; 3-5 $/€ für Reiseleiter.

Der Modus: Da "service charges", die zu deiner Restaurantrechnung hinzukommen, nur selten tatsächlich beim deinem Kellner landen, gib ihm dein (zusätzliches) Trinkgeld einfach direkt. Das selbe gilt für Mitarbeiter in High-End-Spas, die eine Servicegebühr verrechnen. Alternativ kannst du das Trinkgeld auch einfach auf dem Tisch oder an der Bar hinterlassen, nachdem du dein Wechselgeld bekommen hast.

Hier zeigt ein Local, wie's gemacht wird.

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